Vom Umgang mit der Sonne

Was Österreicher wirklich über Sonnenschutz wissen

Was die Österreicher über Sonnenschutz wissen

26 Millionen Euro gaben die Österreicher 2011 für Sonnenschutzprodukte aus, doch das Risikobewusstsein für Hautkrebs ist gering. Nur 5 % glauben an ein hohes Risiko.

Sonne ist lebensnotwendig© iStock_cdwheatly

86 % der Bevölkerung halten Sonnenschutz für wichtig. 11 % haben jedes Jahr zumindest einen Sonnenbrand, nur 35 % kennen die Bedeutung des UVA-Zeichens.

Über 70 % der Österreicher beschreiben sich als wenig bis gar nicht sonnenempfindlich, während 1.200 bis 2.000 Menschen jährlich an einem Melanom erkranken. .

Bedeutung von Sonnenschutz

Langsam aber sicher gewinnen Sonnenschutzmittel mehr an Bedeutung. Das Bewusstsein der Österreicher für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Sonne steigt. 2010 betrug ihr Umsatzanteil 14 Prozent, 2009 waren es 13 Prozent. Trotzdem gilt noch immer das Ideal: Braun gebrannt ist schön.

Für drei von vier Österreichern gehört ein sonnengebräunter Teint einfach zum Urlaub dazu. Besonders für Frauen und Teenager ist dies ein wichtiger Aspekt. Braun gebrannt gefallen sich jede dritte Frau und jeder dritte Jugendliche am besten, zeigt eine Umfrage aus dem Jahare 2009.

Doch die Zeiten des ungeschützten Bratens in der Sonne sind vorbei, glaubt man den Vorsätzen der Österreicher. 54 % der Befragten halten Sonnenschutz für sehr wichtig, 32 Prozent für wichtig. Nur acht Prozent der Österreicher meinen, dass es nicht notwendig ist, sich mit Sonnencreme vor zu viel Sonne zu schützen.

Österreicher schätzen sich sonnenunempfindlich ein

Geht es nach der Eigeneinschätzung der Österreicher, dann beschreiben sich 40% als wenig sonnenempfindlich (Hauttyp 3) und 33 % (Hauttyp 4) als sonnenunempfindlich. Nur 28 % schätzen sich als sonnenempfindlich (Hauttyp 2) oder sehr sonnenempfindlich (Hauttyp 1) ein.

Diese Selbsteinschätzung zeigt direkte Auswirkungen auf die Wahl der Sonnenschutzmittel. Die am meisten verwendeten Sonnencremes in Österreich haben einen Lichtschutzfaktor zwischen 15 und 25. Das entspricht einem mittleren Schutzniveau, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung dem Hauttyp 2 zuzurechnen ist.

Der jährliche Sonnenbrand

11 % der Österreicher haben nach eigenen Angaben jedes Jahr mindestens einen Sonnenbrand. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene bis 30 Jahre haben deutlich häufiger Sonnenbrände. Doch was die meisten nicht wissen: Die Haut vergißt nicht, und Sonnensünden summieren sich über viele Jahre. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken, denn bei schweren, immer wiederkehrenden UV-Überdosierungen sind die körpereigenen Reparaturmechanismen überfordert, es können dauerhafte Schäden am Erbgut der Hautzellen entstehen. Eine mögliche Folge: Hautkrebs.

Risikobewusstsein für Hautkrebs gering

Fragt man die Österreicher, dann schätzen die meisten ihr persönliches Risiko an Hautkrebs zu erkranken, eher gering ein. Nur 5 % glauben, dass ihr Risiko sehr hoch ist, 14 % sehen ein hohes Risiko. Tatsächlich erkranken pro Jahr zwischen 1.200 und 2.000 Österreicher an einem Melanom, 300 bis 400 sterben daran. Die Häufigkeit dieser Diagnose hat sich in den letzten 15 Jahren verdreifacht (Quelle: Statistik Austria).

Dazu kommt die Gefahr von hellem Hautkrebs. Bereits jeder zweite über 60-Jährige ist davon betroffen.

Früherkennung durch Selbstdiagnose

Hautkrebs ist der einzige Krebs, der schon in frühen Phasen und mit freiem Auge sichtbar ist. In den meisten Fällen entwickelt er sich an der Körperoberfläche. Vor allem Menschen mit vielen Muttermalen oder angeborenen Pigmentflecken sollten diese immer aufmerksam beobachten, ob sie sich verändern. Wer rechtzeitig einen Facharzt aufsucht, erhöht die Heilungschancen eklatant.