Glatt und Perfekt

Die Rasur als Pfad der Sehnsucht

In unserer Gesellschaft gilt ein Körper als perfekt, wenn alles entfernt wurde, das an unsere archaische Vergangenheit erinnert:  Körperflüssigkeiten, Schweiß und natürlich auch Körperbehaarung. Ein perfekter Körper riecht gut, zeigt eine glatte Oberfläche, ist hygienisch sauber, schlank und ohne Fett.

Nivea Protect and Shave

Dieses Körperbild soll auch die Person zur Geltung bringen, ein Mensch, der seine Gelüste und Affekte beherrscht, der eher von seinem Geist als vom Körper bestimmt wird. Der Körper bewegt sich elegant, zeigt sich kultiviert und perfekt.

Die Rolle der Perfektion in der Gesellschaft

Der menschliche Körper ist zwar durch seine Biologie beschränkt, aber innerhalb dieser Grenzen höchst wandelbar, und genauso unterschiedlich sind die Gesellschaften, in denen er lebt. Unsere gegenwärtigen Körpervorstellungen beruhen auf vielen historischen Voraussetzungen, vergangene Zeiten haben jeweils bestimmte Aspekte beigetragen: die Renaissance etwa das Ideal des glatten und perfekt geschlossenen Körpers. 

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Unsere Vorstellungen eines idealen Körpers entsprechen unserer Gesellschaft, einer liberalen Marktgesellschaft, die auf dem Konzept der autonomen, freien und selbstverantwortlichen Person fußt.

Für eine solche Gesellschaft ist der Körper ein geradezu perfektes Objekt: Etwas an ihm ist immer zu verbessern, für alles kann Vorsorge getroffen werden, nichts was die Natur uns beschert, muss hingenommen werden. Der Einzelne als autonome Person ist für den Zustand seines Körpers verantwortlich, er hat es in der Hand, welchen Körper er besitzt.

Das makellose Ideal

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Die Haut spielt eine besondere Rolle. Sie schließt den Körper nach außen ab, muß aber auch Durchlässigkeit besitzen. Die Haut ist ein liminales Organ, sie stellt eine Grenze dar, den Übergang von einem Äußeren zu einem Inneren, sie ist also eine Zwischenzone. Die Haut bildet jene Hülle, die den Körper nach außen schützt, die ihn aber auch fühlend mit seiner Umwelt in Kontakt bringt. Als Idealzustand der Haut wird definiert: glatt, zart, streichelweich, faltenlos, makellos, straff, natürlich schön.

Deos, Shampoos und natürlich auch Enthaarungsprodukte helfen uns, den zivilisierten Körper gegen die täglichen Anfechtungen der Natur zu verteidigen. Die Bemühungen in dieser Richtung gehen hier immer weiter. Mittlerweile ist die Enthaarung der Intimzone, auch bei Männern, durchaus üblich.

Eine in Deutschland durchgeführte Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der Frauen zwischen 18 und 25 Jahren eine Intimrasur durchführt, die Anzahl der Männer liegt knapp darunter.* In einer weiteren Studie gaben drei Viertel der befragten Jugendlichen an, dass Mädchen, die sich unten nicht rasieren, definitiv eklig sind.
*Josephina Maier, Achim Wüsthof: Schönheit unter der Gürtellinie, Die Zeit, 9.7.2009

Quelle: Dr. Helene Karmasin "Wahre Schönheit kommt von außen"