Kultivierte Schönheit

Das Freilandlabor von CHANEL

Angelehnt an das Naturkonzept des unter Ludwig XIII*. angelegten Jardin du Roi oder „Gartens des Königs” und auf der Grundlage des in Madagaskar angesammelten Erfahrungswissens, startete das Haus CHANEL ein neues Projekt zur Kultivierung botanischer Ressourcen.

Das Chanel Freilandlabor im Süden Frankreichs© CHANEL

Die Suche nach Orten mit einzigartiger biologischer Vielfalt brachte Nicola Fuzzati, Direktor für Innovation und Materialentwicklung in der Forschung von CHANEL, in den Süden Frankreichs. Die bereits für ihre vielen Duftpflanzen bekannte Region birgt  botanische Ressourcen, die seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Heilpflanzen in Vergessenheit geraten waren.

In enger Zusammenarbeit mit Experten der Region Provence Alpes Côte d’Azur und lokalen Naturschutzverbänden machte sich CHANEL daran, im Rahmen des neuen Forschungsprogrammes das Gebiet aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken.

Das Chanel Freilandlabor im Süden Frankreichs© CHANEL

Dem Rhythmus der Natur folgend  wurden 500 Wildpflanzen über einen Zeitraum von fast acht Jahren beobachtet. Unter die Lupe genommen wurden dabei auch die Geschichte, die Heilwirkungen und die Besonderheiten der einheimischen Pflanzen. Die Probenahme in der Natur führte zu mehr als 60 Pflanzenextrakten im Labor, aus denen mittels phytochemischer Analyse relevante Moleküle identifiziert wurden.

Das Team um Nicola Fuzzati richtete in der Folge ein neues Freilandlabor ein. In dieser botanischen Forschungsstation für lokale – alpine und mediterrane – Pflanzen werden relevante Gewächse akklimatisiert, bevor die vielversprechendsten von ihnen in speziellen Versuchsbereichen angebaut werden. Aus der Initiative sind 5 Extrakte mit einzigartigen biologischen Eigenschaften hervorgegangen, die für die Verwendung in kosmetischen Mitteln besonders interessant sind.

Zum einen der der Solidago-Extrakt (Solidago virgaurea alpestris), der die Grundlage für SUBLIMAGE L’Essence Fondamentale bildet, und der Anthyllis-Extrakt (anthyllis vulneraria), der das Herzstück von SUBLI­MAGE L’Essence Lumière darstellt.

Kultivierte Schönheit

Solidago© CHANEL

An dieser Botanikstation der neuen Art konnten nun die erste Solidagoblüten geerntet werden. Die Pflanze mit sonnengelben Blüten aus der Familie der Korbblüter wächst bis in 2800 Meter Höhe an den felsigen Ausläufern der Alpen. Ihre lateinische Bezeichnung, solidago, heißt soviel wie „ ich verfestige ”. Kein Wunder, dass sie wie keine andere Pflanze auf die Hautstruktur selbst einwirkt.

Die oberirdischen Pflanzenteile, in denen die relevanten Moleküle in konzentrierter Form enthalten sind, werden von Juni bis September von Hand gepflückt und dann getrocknet, bevor die aktiven Moleküle extrahiert werden. „ Sofort nach der Ernte wird die Pflanze auf natürliche Weise an der Luft getrocknet. So wird die Enzymaktivität gestoppt, damit die relevanten Moleküle bis zur Extraktion intakt bleiben ”, erläutert Nicola Fuzzati.

Dass die Pflanze hier ebenso reich an Molekülen ist wie das Wildgewächs, ist langjähriger Arbeit zu verdanken. Dabei ging es nicht nur darum, die Kultur an spezifische klimatische Verhältnisse und Böden anzupassen, sondern auch, den für das Gedeihen der Pflanze angemessenen Ertrag zu ermitteln.

„Der Anbau von Solidago erforderte über mehrere Jahre hinweg viele verschiedene Schritte mit Versuchsphasen und täglichen akribischen Beobachtungen, um einen maximalen Ertrag und optimale Qualität zu erzielen“, erklärt Nicola Fuzzati. Ein komplexer Prozess, bei dem es keine Erfahrungswerte gab, da er zum ersten Mal durchgeführt wurde. Ein kleiner Sieg für die Forschung von CHANEL und zugleich eine neue, spannende SUBLIMAGE-Geschichte, die Wertschätzung für das Erbe der Natur und den Respekt vor der einheimischen Pflanzenwelt beinhaltet.

Natürlich Vanille !

Die Vanille Vanilla Planifolia aus Madagaskar ist ein wesentlicher Bestandteil von SUBLIMAGE, besonders in Form des konzentrierten Pflanzenwassers, das aus der Schote extrahiert wird. Mit ihre antioxidativen Eigenschaften verstärkt sie die Wirkung von Solidago.

Anthyllis, ein pflanzliches Kleinod als Vorbote des Lichts

Anthyllis (Anthyllis vulneraria) ist eine heliophile Pionierart, die zu ihrem Wachstum Licht bzw. Sonne benötigt und daher besondere Moleküle bildet. Die Forschung von CHANEL wurde aufgrund ihrer Beständigkeit in rauen Umgebungen und ihrer Heilwirkungen auf sie aufmerksam.

Anthyllis© CHANEL

Bei der Analyse entdeckte sie Moleküle, die eine positive Wirkung auf die Haut aufweisen. Nach erfolgreicher Akklimatisation schuf die Forschung von CHANEL eine spezielle Anbaufläche.

Die Blüten, Stängel und Blätter werden im Juni und Juli von Hand geerntet und vor der Extraktion schonend getrocknet. Der so gewonnene Aktivstoff überzeugt durch seine Wirkung auf die Expression von SESTRIN-2 in den Keratinozyten – als Schutz gegen oxidativen Stress – und in den Melanozyten – zur Regulierung der Pigmentbildung in der Haut. Er aktiviert die zelleigenen Abwehrmechanismen und ermöglicht einen perfekten, ebenmäßigen Teint. Unterstützt durch konzentriertes Pflanzenwasser aus der Vanilla Planifolia mit antioxidativer Wirkung, unterstützt diese Bergpflanze die Haut nachhaltig, den Belastungen des Stadtlebens standzuhalten. Sie schützt zugleich die Textur die Hautstruktur und den Teint und bringt so die ursprüngliche Leuchtkraft zum Vorschein. Jeder neue Tag zaubert Licht auf das Gesicht.

* Der im 17. Jahrhundert angelegte Jardin du Roi enthielt zahlreiche Pflanzen, die in Europa als Heilmittel galten und ursprünglich zur Erhaltung der Gesundheit Ludwigs XIII. angebaut wurden. Schon bald wurde aus dem Privatgarten ein botanischer Garten, der dafür bestimmt war, das medizinische Fachwissen zu erweitern. Später wurde er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sodass die Besucher die Vielfalt und Schätze der Pflanzenwelt entdecken und sich in die Geheimnisse der Botanik einführen lassen konnten. Auch heute gibt es ihn noch – unter dem Namen Jardin des Plantes.