ChangeNow 2021

Ein Gipfeltreffen für den Planeten

Die Ausbeutung und Über-Nutzung  natürlicher Ressourcen, der Verlust von Biodiversität und der Klimawandel waren - und sind nach wie vor - jene Probleme, die zum ChangeNOW Summit geführt haben, der vom 27. bis 29.Mai 2021 online stattfand. Dieses Treffen ist der weltweit größte lösungsorientierte "Umwelt-Gipfel", der jährlich das Zusammentreffen von Wissenschaftern, Vordenkern, Forschern, Unternehmen  und Interessierten aus aller Welt fördert, um Lösungen für die dringendesten Probleme dieses Planeten zu finden.

Changenow© ChangeNow

Verständnis für die Zusammenhänge zu fördern, zählt zu den wichtigsten Aufgaben. So muss man etwa begreifen, daß mehr als 50% des Verlustes an Biodiversität auf unsere Ernährungsgewohnheiten zurückführen sind. Alles was wir tun, beeinflusst die Natur. Und ohne Natur sind wir nichts.

Ziel des Gipfels ist es, ein ökologisches Erwachen rund um den Globus anzustoßen, das Verständnis, daß wir ein Teil der Natur sind, ein Teil der Biodiversität. Ein gutes Beispiel liefert Michel André von der Technischen Universität in Barcelona. Er ist ein sogenannter "Noise Experte" und erforscht die Lärm-Verschmutzung. Laute sind die einzige Kommunikationsform, die alle Spezies teilen. Ob Sprache, Gesang, Vibrationen - in der Gesamtheit ist es der Pulsschlag der Welt, den André als Landkarte darzustellen vermag. Und es ist nicht verwunderlich, daß der Lärm, den der Mensch in den Weltmeeren erzeugt, zu einem Trauma für deren Bewohner führt, dessen Auswirkungen auch uns intensiv beschäftigen.

Virginie Courtin-Clarins© Clarins

Aber wie gehen Unternehmen mit dem Verlust der Biodiverstität um? Was tun sie dagegen? Zum dritten Mal in Folge unterstützte Clarins als Sponsor den ChangeNOW Summit und präsentierte konkrete Lösungsansätze zur Bewahrung der Biodiversität. Dazu zählt auch die Unterzeichnung eines auf 99 Jahre ausgelegten ORE* Vertrags zwischen der Domaine Clarins und ASTERS, einem Naturreservat in der Region Haute-Savoie Frankreichs, wo die Domaine gelegen ist. Virginie Courtin-Clarins , Stellvertretende Vorstandsvorsitzende, und Christian Courtin-Clarins , Aufsichtsratsvorsitzender, stellten diese Lösungsansätze sowie das damit verknüpfte Engagement des Unternehmens vor.

Die Domaine Clarins ist ein firmen-eigenes Anwesen in den französischen Alpen, wo in den letzten fünf Jahren Pflanzen angebaut wurden, die später in den Produkten der Marke Verwendung fanden. Nach den Prinzipien einer nachhaltigen und biologischen Landwirtschaft beginnt die Domaine Clarins dem Unternehmen Pflanzen und Inhaltsstoffe zu liefern, die das Herzstück von Produkten bilden. Ihre Anzahl soll bis 2025 verdoppelt werden.

In der Kosmetikindustrie sind der Anspruch und die langfristige Perspektive eines solchen Vertrags ein Novum. Die Domaine Clarins hat sich mit 99 Jahren auf den längsten Zeitraum verpflichtet, der im Rahmen eines ORE-Vertrags möglich ist. Neben den bereits geltenden Verpflichtungen für eine zu 100% biologische Anbauweise, werden neue Umweltkriterien - gemeinsam mit ASTERS – definiert, die über mehrere Generationen hinweg auf dem 10 Hektar großen Gelände der Domaine Anwendung finden. Dazu zählen:

- Eine umfassende Forschungspartnerschaft mit Universitäten aus den Regionen Savoy und Grenoble-Alpes in Frankreich;

- Projekte mit dem National Alpine Botanical Conservatory hinsichtlich des Phänomens der Erosion;

- Forschung zu landwirtschaftlich-ökologischen Techniken in Bergregionen;

- ein Artenschutzprojekt zum Gelben Frauenschuh - einer Pflanze, die auf der Liste der gefährdeten Arten steht.

Domaine clarins neu© Domaine Clarins

Neben diesem Modell der vertikalen Produktion wurden während ChangeNOW aber auch andere Maßnahmen beleuchtet: Die Responsible Sourcing Charter, die Partnerschaft mit Ecovadis und Clarins‘ Verpflichtung bis 2025 80% der pflanzenbasierten Inhaltsstoffe aus biologischen Quellen zu beziehen.

Jonathan Zrihen© Clarins

"From farm to face" ist jenes Programm, das Jonathan Zrihen, CEO von Clarins , in einer Debatte vorstellte,  bei der Rückverfolgbarkeit und Transparenz im Fokus standen. Nicht nur die customer journey ist wichtig, auch die product journey muss transparent sein und dem Kunden verständlich gemacht werden. Die Nachverfolgbarkeit vom natürlich gewonnenen Rohstoffen über die ökologische Herstellung, die recyclingfährige Verpackung und die Lieferkette bis zum Warenkorb schafft Vertrauen in das Unternehmen und in das Produkt.

Clarins hat dazu ein "Responsible Sourcing Charter" entwickelt, eine Initiative, die von allen Zulieferer anerkannt und geteilt werden muss. Und wer noch nicht so weit ist, erhält Hilfestellung von Clarins. Auch der Mitbewerb ist Teil der Initiative, so sind etwa Coty und Yves Rocher mit an Bord.

Covid hat die Fragilität unserer Welt enthüllt und gezeigt, daß die Umweltagenda ein Muss ist - für Internehmen ebenso wie für Regierungen. Und die Industrie denkt um. Mitbewerb ist  notwendig, aber wenn es um Lösungen geht, so ist Kooperation das Gebot der Stunde, meint Zrihen.

CHANGENOW

* Das Law for the Recovery of Biodiversity, Nature and Landscapes (Gesetz zur Regeneration von Biodiversität, Natur und Landschaften vom 8. August 2016, Nr. 2016–1087) ermöglicht Grundstückseigentümern, sich über ein neues recht-liches Instrument zu verpflichten, ihr Land nachhaltig zu schützen: eine echte umweltbezogene Verpflichtung oder obligation réelle environnementale (abgekürzt ‘ORE’).