Wintersünden

Was Haut und Haar nicht verzeihen


Was kann an einem eisigen Wintertag schöner sein als eine heiße Dusche? Sie schenkt wohlige Wärme, entspannt die Muskulatur und mit dem wohltemperierten Wasser wird auch der Stress fortgespült. Schade, daß wir hier kurz unterbrechen müssen, aber leider ist das entspannende Ritual nicht unbedingt optimal für Haut und Haar.

Wintersünden© Lev Dolgatsjow_Fotalia

Heißes Wasser kann zum Austrocknen der Haut führen, da es die wichtigen Fette aus der obersten Hautschichte entfernt. Verflüssigt sich der Talg, wird die natürliche Hautbarriere in ihrer Funktion als Schutzschicht nach außen brüchig, Bakterien können leichter eindringen, die Haut wird anfälliger für Spannungen, Irritationen und Entzündungen.

Zuviele heiße Duschbäder können in weiterer Folge zur chronisch trockener Haut führen, zu schuppigen Hautpartien und - in schweren Fällen - auch zu Rissen und Fissuren. Vereinfacht gesagt - das geliebte Ritual ruiniert die Haut.

Zu allem Überfluss hat den Schaden hat nicht nur die Haut. Auch das Haar leidet darunter. Heißes Wasser entzieht dem Haar Feuchtigkeit, wodurch es brüchiger wird. Wird der Talg aus der Kopfhaut gespült, so fördert dies indirekt eine verstärkte Talgproduktion, die zu fettem Haaransatz führt. Derart geplagtes Haar fühlt sich auch rauher an. Die Keratinschichte, die wie Dachschindeln am Haar angeordnet ist, liegt bei kühlem Wasser flach am Haarschaft. Bei warmem Wasser öffnet sie sich und läßt das Haar dadurch glanzlos und strohig erscheinen, da zu wenig Licht reflektiert wird.

Was also tun? Dermatologen empfehlen, das Duschvergnügen mit maximal 10 Minuten zu begrenzen und dabei nicht allzu heisses Wasser zu verwenden. Tipp: Sobald die Haut spannt, dauert die Dusche bereits zu lange. 

Zum Reinigen in der Dusche empfiehlt sich eine feuchtigkeitsspendende Duschcreme oder ein Duschöl. Besonders entspannend sind Körperöle, die nach dem Duschen in die feuchtige Haut einmassiert werden. Mit dem Badetuch nur sanft abtrocknen und nicht rubbeln. Eine reichhaltige Körpercreme darf das Badevergnügen abrunden.

Sollte die Haut bereits zu chronischer Trockenheit neigen, dann empfiehlt sich ein Gespräch mit dem Dermatologen, um größere Probleme zu vermeiden.