Welche Pflege braucht die Haut?

Wissenschatliche Betrachtung eines alltäglichen Themas


Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist wichtig, keine Frage - aber welche und wieviel Pflege braucht die Haut wirklich? Ist vieles nicht ein wenig übertrieben, muss wiklich schon in jungen Jahren regelmässig gecremt werden? Wir wollten das Thema wissenschaftlich hinterfragen und haben  uns dazu an Frau Dr. Marianne Waldmann-Laue gewandt, wissenschaftliche Leiterin der Hautpflege-Produktentwicklung bei Henkel

Ab wann soll ein junger Mensch beginnen, Cremen zu verwenden?

Dr. Martine Waldemann Laue, wissenschaftliche Leiterin der Hautpflege-Produktentwicklung von Henkel

Mit der ersten Hautpflege sollte man dann beginnen, wenn Zeichen der Pubertät, also Unreinheiten und Pickel, sich im Gesicht zeigen. Wichtig ist in diesem Fall, das die Haut zunächst gründlich gereinigt wird und dann leichte Cremes oder Gele zur täglichen Hautpflege verwendet werden.
Wie entscheidet man, welche Creme die richtige ist?
Hierzu gibt es zwei wichtige Kriterien, das eine ist der Hauttyp oder der Hautzustand, das andere das biologische Alter. Die meisten Produkte enthalten Angaben zum Hauttyp, also z.B. der fettige Hautzustand, der Mischhauttyp oder auch die trockene bis sehr trockenen Haut.
Ein weiteres Kriterium ist das Alter. Mit dem Alter wird die Haut meistens zunehmend trockener, allerdings zeigen sich auch die typischen Veränderungen bei reifer Haut, wie Fältchen und Falten oder auch eine Veränderung der Gesichtskontur. Auch hier findet der Verbraucher bei den meisten kosmetischen Cremes entsprechende Altersangaben auf der Verpackung.
Ist es überhaupt wichtig, die "richtige" Creme zu verwenden?
Ja, das ist sehr wichtig. Wenn die falsche Creme verwendet wird, kann sich das negativ auf das Erscheinungsbild der Haut auswirken. So braucht eine trockene Haut viel Pflege in Form von Feuchtigkeit und Fett, diese ist aber bei einer Mischhaut oder einer fettigen Haut nicht nötig. Eine zu reichhaltige Pflege würde die fettige Haut sogar noch verschlimmern.
Kann eine Creme überhaupt ein Problem lindern?
Ich möchte hier einmal das Beispiel der extrem empfindlichen Haut bringen. Diese Haut braucht sehr viel Feuchtigkeit und Lipide, die die gestörte Barrierefunktion der Haut wieder regenerieren. Bei regelmässiger Anwendung konnten wir wissenschaftlich nachweisen, daß sich der Hautzustand sichtbar und fühlbar verbessert.
Bringt es etwas, Tages- Nacht-, Falten- und Augencreme etc zu verwenden?
Wie auch unser Körper befindet sich die Haut in einem Tages- und Nachtrhythmus. Tagsüber ist die Haut damit beschäftigt, sich und den Körper zu schützen, nachts befindet sie sich in der Regenerationsphase. Tages- und Nachtcremes unterstützen diesen natürlichen Rhythmus der Haut.
Die Augenpartie ist ein ganz empfindlicher Bereich im Gesicht, da die Haut um die Augen herum sehr viel dünner ist und somit viel empfindlicher. Dazu kommen noch die typischen Probleme im Augenbereich wie Augenringe oder Schwellungen. Genau hier setzen Augencremes ein: sie sind meistens leichte Cremes mit den entsprechenden Wirkstoffen, um die Haut um die Augen zu regenerieren, Schwellungen und Augenringe zu lindern.
Dasselbe gilt für Anti-Faltencremes: auch hier werden ganz spezielle Wirkstoffe in den Cremes integriert, die Fältchen und Falten mildern.
Wie wird das wissenschaftlich getestet?
Es gibt viele Möglichkeiten, Cremes zu testen. Dabei muss man unterscheiden, was möchte man testen: die Wirksamkeit, die Verträglichkeit und/oder die Eignung für die Zielgruppe. Wirksamkeitsuntersuchungen sind meistens wissenschaftliche Messungen, die an der Haut durchgeführt werden. So gibt es z.B. eine hochauflösende fotografische Methode, mit der das Oberflächenprofil der Haut bestimmt werden kann und damit kann man dann zeigen, ob und in welchem Ausmaß Falten gemildert werden.

Dr. Marianne Waldemann Laue, wissenschaftliche Leiterin der Produktentwicklung Hautpflege bei Henkel

Auch kann man mit einem Lasermikroskop die oberen Hautschichten untersuchen und so z.B. feststellen, ob die Struktur der Haut verbessert wird. Die Hautverträglichkeit ist ein ganz entscheidendes Kriterium.

Wir testen die Verträglichkeit unserer Produkte in einem 4-Schritt Verfahren: einem Patchtest, ein Gebrauchstest an empfindlicher Haut, eine Gebrauchstest an Neurodermitikern und ein Anwendungstest unter dermatologischer Kontrolle an dem Testkollektiv. Erst wenn diese ganzen Tests mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen sind, ist das Produkt für den Markt freigegeben.
Soll man Cremen abwechseln oder einer Marke/Linie eher treu bleiben?
Meine persönliche Meinung ist, dass man einer Linie oder Produkten dann treu bleiben sollte, wenn die eigene Haut und man selbst damit sehr zufrieden ist. Ein häufiger Produktwechsel kann der Haut schaden. Allerdings sollte man auch bedenken, dass die Haut sich ändern kann, gerade wenn man ein paar Jahre älter wird oder auch die Jahreszeiten wechseln.
Ab welchem Alter macht es wirklich Sinn, sich mit der Cremesuche eingehender zu befassen?
Wenn sich die ersten Zeichen der Hautalterung ankündigen - vielfach sind es die ersten Fältchen rund um die Augen - oder wenn man ein wirkliches Problem mit dem eigenen Hautzustand hat, z.B. die empfindliche Haut.
Wie oft soll man cremen?
Auf jeden Fall zweimal täglich - einmal morgens und abends - nach der Gesichtsreinigung mit den entsprechenden Produkten, die zum Hauttyp passen.
Wie oft braucht man Spezial-Produkte wie Seren oder Masken?

Zu den Spezial-Produkten zählen Masken, Seren, Peelings, Patches oder auch in neuester Zeit Öle. Viele dieser Produkte verwöhnen den Teint oder die Haut zusätzlich, geben ihr ein erholtes, glattes und ebenmäßigeres Aussehen.
Generell gilt auch hier: man kann diese Produkte regelmäßig aber sparsam verwenden – denn viel hilft nicht unbedingt viel. Peelingpräparate sollte man allerdings höchsten 1-2mal die Woche anwenden und bei empfindlicher Haut sind diese nicht zu empfehlen.

Diadermine

Dr. Marianne Waldemann-Laue war als wissenschaftliche Leiterin der Hautpflege-Produktentwicklung bei Henkel  maßgeblich an der Entwicklung der Diadermine Gesichtspflege beteiligt wie etwa Diadermine Essentials als Basispflegelinie speziell für die Bedürfnisse der Haut ab 25, Diadermine High Tolerance für sensible Haut, Diadermine Lift oder Diadermine Falten Expert 3D für reifere Haut mit speziellen Anti-Aging Bedürfnissen.