Aufreger Aluminium

Fakten, Hintergründe und Alternativen


Um die Schweiß-Absonderung und den als unangenehm empfundenen Geruch zu vermindern, greift man gerne zu Deodorants oder zu Antitranspirants - je nachdem, wie intensiv die Schweiß- und Geruchsentwicklung ist. Wenn die 2 - 3.000 Schweißdrüsen, über die wir im Durchschnitt verfügen, ihre Funktion als natürliche Klimaanlage des Körpers erfüllen, so kann es rasch zu unangenehmer Geruchsentwicklung kommen. Daher erfreuen sich Deos mit langanhaltender Wirkung besonderer Beliebtheit.

Deos ohne aluminium neu© (c) Fotalia_Pidjass

Deos haben grundsätzlich eine desodorierende d.h. geruchsoptimierende Funktion. Sie neutralisieren den stechenden Schweißgeruch, reduzieren jedoch nicht den Flüssigkeitsverlust.

Antitranspirants hingegen gehen einen Schritt weiter. Mithilfe von Aluminiumsalzen verkleinern sie die Porenöffnung, sodaß weniger Flüssigkeit an die Hautoberfläche gelangt. Zusätzlich bieten auch sie die desodorierende Wirkung. Je höher die Dosierung der Aluminiumsalze, desto länger hält die Wirkung an.

Durch die Verwendung von Aluminium in Form von Aluminiumchlorid (auch Aluminiumsalzen) wird der Entgiftungsprozeß des Körpers beeinflußt, da durch die verengten Poren weniger an Flüssigkeit und Giftstoffen  ausgeschieden werden kann. Aluminiumverbindungen müssen als Inhaltsstoffe auf der Verpackung des Produktes angeführt werden. 

Aluminium - Die Fakten

Aluminium gehört zu den Leichtmetallen und kommt in der Natur vor. Die Aufnahme erfolgt über das Trinkwasser und durch Lebensmittel. Doch auch durch aluminiumhaltiges Verpackungsmaterial und Geschirr kann es in die Nahrungskette gelangen.

Deos ohne aluminium 1© (c) Fotolia_Trojanowski

Aluminium wird über die Nieren ausgeschieden, kann sich jedoch im Laufe der Jahre im Körper anreichern, davon sind hauptsächlich die Knochen und die Lunge betroffen. In der Kosmetik findet man Aluminium nicht nur in Deos, sondern auch in Sonnenschutz- und Makeup-Produkten.

Risiko Aluminium

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Efsa hat eine wöchentlich tolerierbare Aufnahmemenge von einem Milligramm Aluminium je Kilogramm Körpergewicht festgelegt, ohne daß es zu einer Gefährung der Gesundheit kommt.

Da man davon ausgehen kann, daß die meisten Menschen diese Menge bereits durch Lebensmittel einnehmen, wird immer wieder zu Zurückhaltung bei aluminiumhaltigen Kosmetikprodukten geraten. Interessanterweise hat sich die öffentliche Wahrnehmung in diesem Produktbereich bei den Deos festgebissen, während es eine Vielzahl anderer Produkte wie Sonnenschutz, Nagellack, Lidschatten, Eyeliner und Augenbrauen-Stifte sowie auch Lippenstifte gibt, in denen ebenfalls Aluminium enthalten ist.

Auch liegen bis dato keine Studien vor, die eine Gesundheitsgefährdung bestätigen oder widerlegen, vielmehr wird das Thema weitgehend emotionalisiert. Auf Basis einer kürzlich erschienen Studie, in denen Deos nur einen Randbereich ausmachen, rät das österreichische Gesundheitsministerium jedoch, vorsorglich auf Produkte zu verzichten, die Aluminium enthalten. Neben Kosmetikprodukten sind auch Lebensmitteln, Alufolie, Medikamente und aluhältiges Verpackungsmaterial betroffen.

Mythos Bergkristall Deo

So natürlich sie auch aussehen, Deokristalle bestehen aus auskristallisiertem Aluminiumkaliumsulfat, ein Doppelsalz von Kalium und Aluminium. Sie werden industriell gefertigt und enthalten deutlich mehr Aluminium als herkömmlich Antitranspirants. Aufgrund ihrer adstringierenden Wirkung werden sie auch bei der Rasur gerne als Blutstiller eingesetzt, wobei durch Hautwunden noch deutlich mehr Aluminium aufgenommen wird. 

Die Alternativen

Viele Hersteller haben auf dieses Thema bereits reagiert und bieten Deos ohne Aluminium an. Wie sehr Konsumenten an Alternativen interessiert sind, zeigt eine Studie von Beiersdorf, der zufolge sich mehr als 70 % der befragten Personen für Deos ohne Aluminium aussprechen.

Deos ohne Aluminium

Als alternative Wirkstoffe werden basische Mineralien verwendet, die das Wachstum der geruchsbildenden Bakterien reduzieren und damit die Ursache für die Geruchsentwicklung eliminieren. Auch ätherische Ölke und Pflanzenextrakte können die Zersetzung des Schweiß verhindern. 

Deos ohne Aluminium

Es gibt also keinen Grund, sich vom gewohnten Deo zu verabschieden, das Angebot ist reichhaltig. Sowohl Prestige-Kosmetikmarken als auch Apotheken- und Naturkosmetik-Hersteller haben eine Fülle an Alternativen im Programm. Und natürlich findet man ein ebensolches Sortiment im Drogerie- und Supermarkt-Regal.

Eine Liste mit Deos ohne Aluminium finden Sie hier

Aluminium-Studie

EFSA