Berührungen

Die Wohltat wärmender Gesten


Berührungen tun gut! Eine Hand, die auf der Schulter ruht, eine zärtliche Umarmung oder ein sanftes Streicheln übers Haar: Dass wir solche Berührungen als angenehm empfinden, ist kein Geheimnis – doch warum tun uns solch wärmenden Gesten so gut? Und was geht dabei in unserem Köper vor?

Streicheln macht glücklich

Berührungen sind Instinkte, die nicht nur uns Menschen gemein sind –auch im Tierreich kann man sie vielfältig beobachten: Häufig werden Jungtiere abgeleckt, Artgenossen liebkost und gestreichelt. Dies zählt ebenso zu den Grundbedürfnissen von Lebewesen wie das Atmen, Essen und Trinken. Zwar führt Berührungsentzug nicht unmittelbar zum Tod, aber er beeinträchtigt die Entwicklung, wird zur emotionalen Bürde und kann sich letztlich sogar körperlich auswirken. 

Berührungen machen glücklich© sxc

Denn jeder positive Kontakt mit unserer Haut beeinflusst den Hormonhaushalt, bewirkt nachweislich eine Senkung des Schmerzempfindens und baut Stress ab. Besonders das Hormon Oxytocin, das außerdem beim Stillen und beim Orgasmus seine Wirkung entfaltet, spielt dabei eine wichtige Rolle. Kein Wunder also, dass Streicheleinheiten uns rundum glücklich stimmen.
Gut, dass unser größtes Organ für das Empfinden der Kuschelreize so empfänglich ist: Auf den etwa zwei Quadratmetern Haut, die ein Mensch besitzt, sind etwa fünf Millionen Sinneszellen verteilt. Darunter befinden sich  sogar spezielle „Streichelnerven“, also Sinneszellen, die auf langsame, gleitende Bewegungen reagieren. Über eine Direktverbindung schicken sie Signale an das Gehirnareal, dass für die Verarbeitung von Gefühlen zuständig ist. Da diese Reize quasi über einen eigenen Kanal transportiert werden, kommen sie auch dann ungehindert ans Ziel, wenn von der gleichen Hautzone beispielsweise Schmerzen empfunden werden.  

Berührungen als Therapie

Dank dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse werden Berührungen heute sogar als Therapie eingesetzt: So kann zum Beispiel das Immunsystem von Aidskranken gestärkt und die Gedächtnisleistung von Alzheimerkranken erhöht werden. Auch Frühchen, die auf dem nackten Bauch ihrer Eltern liegen dürfen, wachsen schneller und legen eher an Gewicht zu als andere Frühgeburten. Berührungen sind also nicht nur gut für die Seele, sie stärken auch den Körper und seine Funktionen. Ebenso wirksam sind wohltuende Massagen : Besonders ganzheitliche Behandlungen stellen Berührungen und das Befinden von Körper und Seele in den Vordergrund. Sie sorgen nicht allein für Entspannung, sondern laden zugleich unseren „Wohlfühl-Akku“ wieder auf.

Quelle:  Jenny Pohl /  www.naturalbeauty.de