Chanel N° 19 Poudre

Iris und Moschusnoten, die zart die Haut berühren

1970, als sich die Frauenbewegung auf einem Höhepunkt befand, kreierte der Parfümeur Henri Robert für Gabrielle Chanel N°19, eine gewagte Duftkombination aus üppigem Grün und pudrigen Irisnoten, die zu einem markanten Symbol der Kühnheit wurde. Es war der letzte Duft, der persönlich von Mademoiselle Chanel in Auftrag gegeben wurde, doch bis heute richtet er sich an alle Frauen mit Sinn für das  Außergewöhnliche.

Chanel N° 19  Poudre

N°19 POUDRÉ: Eine Variation mit Moschusnote

Nun zeigt sich dieser ungewöhnliche Duft in einer neuen, virtuosen Interpretation. „Ich wollte die zentrale Bedeutung hervorheben, die die Iris bei CHANEL genießt, und N°19 gleichzeitig eine neue Facette verleihen“, erklärt Jacques Polge, Parfumeur von Chanel. „Ich fand es einfach spannend, die Originalkomposition mit moderneren, pudrigen Noten zu kombinieren.“

In N°19 Poudré macht die jüngste Generation raffinierter, unglaublich weicher Moschusnoten in der olfaktorischen Familie von N°19 auf sich aufmerksam. Obwohl die grüne Komponente sich verhaltener zeigt, entfaltet sich bereits beim ersten Kontakt eine prickelnde Frische durch den Zitrus-Duft von Mandarine und Néroli aus Grasse.

Chanel N° 19  Poudre

Das Herz des Duftes umschliesst Iris Pallida, getragen vom betörenden Hauch der Vetiverwurzel aus Haiti. Flüchtige Erinnerungen an den Duft einer geöffneten Puderdose oder eines Lippenstifts werden wach.

Die ganze Üppigkeit der Irisnoten entfaltet sich, umgeben von samtweichem, weißen Moschus, dem der subtile Mandelduft der Tonkabohne einen noch milderen Akzent verleiht. Und dazu kommt dieses unwiderstehliche Gefühl eines hauchzarten Nebels auf der Haut.

Irisi Palida - Luxus, der immer seltender wird

Von den verschiedenen Irissorten gilt das Interesse von CHANEL der früher vor allem in Italien verbreiteten Iris Pallida. Ihre Blüte ist geruchlos, die kostbaren molekularen Rohstoffe befinden sich im Wurzelstock, wenn dieser nach drei Jahren ausgereift ist. Nach der Ernte muss er geschält und getrocknet werden, um seine berühmten Duftstoffe (Irone) zu gewinnen.

Iris Pallida

Dreizehn Tonnen frische Wurzelstöcke sind notwendig, um acht Tonnen getrocknete Wurzeln zu gewinnen, die mit Dampf destilliert, zu „Irisbutter“ und schließlich Iris-Absolue verarbeitet werden.
Aufgrund der komplizierten Produktion bauen viele italienische Bauern die Pflanze heute leider nicht mehr an. Einige begannen, die Qualität des Original-Absolues zu verändern und Wurzelstöcke unterschiedlicher botanischer Sorten zu vermischen. „Wir befürchteten, bald vor einem ähnlichen Problem zu stehen, wie es beim Jasmin aus Grasse aufgetreten ist“, erklärt Jacques Polge. „Wir entschlossen uns deshalb, ein „lebendiges Labor“ in Pégomas einzurichten, wo wir Pallida-Wurzelstöcke anpflanzen.“

Eine Herausforderung, die viel Geduld und umfangreiche Investitionen erfordert: „Anfangs war es sehr schwierig, die Sorte Iris Pallida überhaupt zu finden“, erinnert sich Jacques Polge. „Während des Wachstums der Pflanzen stellten wir fest, dass sich auch die Sorte Iris Germanica darunter befand, die wir aussortieren mussten.“ Um eine einwandfreie Qualität zu erhalten, hat CHANEL beschlossen, sich exakt an die zeitaufwändigen traditionellen Anbaumethoden zu halten und weder die Reife- noch die Trocknungszeiten zu verkürzen.

Chanel N° 19  Poudre

Überliefertes Know-How für das Erbe von Morgen

Das Endergebnis des Versuchs wird erst in drei bis vier Jahren verwertbar sein. „Es handelt sich um ein Pilotprojekt für die Zukunft“, fügt der Parfümeur Christopher Sheldrake hinzu. „Wir werden in der Lage sein, das Spektrum eines Rohstoffs zu analysieren und auszuschöpfen, dessen Herstellung wir selbst in jeder Phase kontrolliert haben.“ Ein neuer Ausgangspunkt, der es ermöglichen wird, alle gegenwärtig verfügbaren Iris-Sorten neu einzuordnen und zu vergleichen.

Werden die produzierten Mengen für alle Parfums von CHANEL ausreichen? „Am Anfang werden wir nur kleinere Mengen ernten, doch möchten wir unsere Testfläche jedes Jahr vergrößern und mehr Wurzelstöcke anbauen“, antwortet Christopher Sheldrake. Zunächst geht es darum, sich wieder mit den Ansprüchen der Pflanze vertraut zu machen und ihre Besonderheiten zu erforschen. Eine echte
Herausforderung für die Zukunft..

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