Jeux de Peau

Ein Duft voll Erinnerungen an Glück und Geborgenheit


„Ein Duft ist wie eine geheime Botschaft, unsichtbar in die Luft geschrieben“, meint Serge Lutens und schwelgt für seine jüngste Kreation in Erinnerungen seiner Kindheit. Mit Jeux de Peau lässt er uns an jenem Gefühl von Glück und Geborgenheit teilhaben, das der Geruch frisch gebackenen Brotes für ihn verkörpert.

Jeux de Peau -  Serge Lutens

So finden sich in Jeux de Peau die wohligen Aromen einiger (Frühstücks-)Leckereien, die uns das Leben versüßen: Getreide, Aprikose, abgerundet mit Blütennuancen, Zimt, Nelken und Sandelholz. Im Interview verrät der Großmeister edler Parfumkunst mehr über seine jüngste Kreation.
Wenn Sie Ihre Düfte beschreiben, verknüpfen Sie diese oft mit Erinnerungen.
Eine Erinnerung ist ein Teil meines Lebens – ein Stück Leben, an dem ich wieder teilhabe. Zurück in die Kindheit – zurück aus der Kindheit – wie ein Ball, der zurückspringt – mit beiden Händen aufgefangen – festgehalten. Dann gelingt es uns wieder nicht, sie festzuhalten – sie ist wieder fort – damit du sie besser wiederfindest, je weiter weg, desto besser.
Worum geht es diesmal?
Wir alle haben eine Erinnerung an frisches Brot direkt aus dem Ofen: Ein weicher, wohliger, alles umhüllender Duft, der uns auch heute noch verfolgt. Wenn ich von der Schule nach Hause ging, hatte ich einen einzigen Auftrag:„Vergiss nicht, das Brot abzuholen!“ Mein Weg führte mich eine etwas abschüssige Straße entlang. Auf der rechten Seite, hinter einem Mäuerchen, lag eine grasbewachsene Böschung, die normalerweise rußgeschwärzt war, bei Regen aber grün wurde. Wenn man den Blick hob, sah man manchmal Güterzüge in der Ferne vorbeirollen.

Ich ging meistens auf dem gegenüberliegenden Trottoir. Dort stand eine Häuserzeile, die ich schon so oft gesehen hatte, dass ich sie gar nicht mehr wahrnahm. Am Ende dieses gemächlichen Spaziergangs bog ich kommaförmig links ab und setzte am Ende einer Sackgasse einen Punkt. Dieser goldene Punkt war meine Bäckerei. Sie war „meine“ wie mein Viertel, mein Haus, mein Kamm, kurzum: Sie gehörte zu „meinem“ Revier.

Sie haben den Auftrag vergessen....?

Jeux de Peau -  Serge Lutens

Ja, ich war immer ein wenig zerstreut: Vorhin sprach ich von einem „goldenen Punkt“, denn genau so wirkte auf mich die Bäckerei mit ihrer Beleuchtung. Die verschiedenen aufgereihten golden-braunen
Baguette-Sorten verstärkten diesen Eindruck. Dort erwachte ich aus meinen Tagträumen, denn „Brot öffnet das Auge“. Das gilt auch für den Magen! Aber der Eindruck wurde erst durch den köstlichen Duft nach warmem Gebäck vervollständigt, der über die Türschwelle aus der Backstube wehte.

Die Bäckersfrau wirkte auf den ersten Blick fröhlich und gutmütig, aber hinter diesem heiteren Gesicht verbarg sich ein heimlicher Groll. Was bedrückte sie wohl derart, dass sie mitten im geschäftigen Treiben plötzlich scharf und schrill auflachte, ganz kurz nur, aber dafür umso deutlicher? Sie setzte ihr Lachen auf ein Blatt aus Misstrauen wie ein Siegel unter einen offiziellen Erlass. Argwohn, Arroganz, Resignation, Verachtung, Häme... Auf dieser unendlichen Skala platzierte sie ihr Lächeln, wenn sie das Wechselgeld herausgab. Inzwischen ist sie längst tot, aber ich bin sicher, dass ihr Skelett immer noch seine weißen Zähne bleckt.
Und das Brot?
Nichts ist der Haut ähnlicher als der Geruch von Brot: Ein sehr sinnlicher Duft.
Ihr Schlusswort?
Ein Duft ist wie eine geheime Botschaft, unsichtbar in die Luft geschrieben.

Jeux de Peau Eau de Parfum 50 ml von Serge Lutens ist ab Mitte März 2011 in exklusiven Serge Lutens Depots erhältlich, Preis Euro 79,00

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